Kompetenzzentrum Schmerztherapie Essen-Süd

Schmerz ist eine der unangenehmsten Sinneserfahrungen des Menschen. Schmerzpatienten sind in ihrer körperlichen Integrität und damit in ihrem „Handlungsspielraum“ oft massiv beeinträchtigt. Der Körper gerät in einen Schieflage, Verspannungen verschiedenster Muskelgruppen sind regelhaft die Folge, ebenso Leistungsfähigkeit im Berufs- und Sozialleben. Je länger ein Schmerzzustand andauernd desto wahrscheinlich ist die aus Sicht der meisten Patienten belastendste Komplikation: Auswirkungen auf Stimmung und Emotionen. Gefühle von Passivität und Hilflosigkeit sind vielen Schmerzpatienten gut bekannt. Daraus kann sich im schlimmsten Fall eine echte Depression mit Symptomen wie Schlaflosigkeit, Freudlosigkeit, Vereinsamung, Antriebslosigkeit u.v.m. entwickeln.

Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass die Anteile unseres zentralen Nervensystems, die für Schmerzwahrnehmung und –verarbeitung verantwortlich sind sehr eng verknüpft sind mit den für Emotionalität und soziale Interaktion zuständigen Hirnzentren. Diese Tatsache spiegelt sich in der Namensgebung des in der modernen Schmerztherapie allgemein anerkannten „bio-psycho-sozialen Schmerzmodells“ wieder. Dies bedeutet, dass bei länger andauernder oder immer wiederkehrender Schmerzen eine Behandlung nur des körperlichen Anteiles oft zu kurz greift. Einem Menschen, der immer nur an seinem Arbeitsplatz starke Nackenschmerzen verspürt, ist mit immer wieder durchgeführten Spritzenbehandlungen oder Massageanwendungen nicht geholfen.

Das „Kompetenzzentrum Schmerztherapie Essen-Süd“  sieht bei komplexeren Schmerzerkrankungen den Mensch nicht nur als Ansammlung von Knochen, Gelenken, Muskeln, Bandscheiben usw. an, sondern als ganzheitliches Individuum mit schmerzbedingter Beeinträchtigung im körperlichen, psychischen und sozialen Bereich. Dementsprechend ist die Diagnostik mit einer körperlichen Untersuchung und Veranlassung bildgebender Verfahren nicht abgeschlossen. Vielmehr wird eine umfassende Diagnostik veranlasst um das Ausmaß der Belastung in all den genannten Bereichen zu verstehen. Nur so lässt sich eine Therapie planen, die auf allen Ebenen, die von der Schmerzerkrankung betroffen sind, etwas entgegenzusetzen hat.

Akupunktur

Die Akupunktur ist ein wesentlicher Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und gehört in Deutschland zu den führenden alternativ-medizinischen Behandlungsverfahren. Spätestens seit den von führenden gesetzlichen Krankenkassen initiierten bundesweiten Studien (Akupunktur bei LWS-, Knie- und Kopfschmerz), die eine Überlegenheit gegenüber der Standardtherapie mit Medikamenten zeigten, ist die Akupunktur aus der schmerzmedizinischen Praxis nicht mehr wegzudenken. Sie kann bei zahlreichen Schmerzbildern mit Erfolg angewendet werden, u.a. LWS-, BWS- und HWS Syndrom, arthrosebedingte Gelenkschmerzen (Ellenbogen, Schulter, Knie, Hüfte u.a.), Schmerz durch Muskelverhärtungen bzw. -überlastungen (z.B. Schulter-Nacken-Bereich, Schulter-Arm-Bereich u.a.), Erkrankungen von Sehnen und Bändern (z.B. Tennisellenbogen, Golferellenbogen, Achillessehnenschmerzen, sog. Adduktorenbeschwerden u.a.), Migräne und zahlreiche andere Kopfschmerzerkrankungen.

Eine hohe Qualität der Akupunkturbehandlung in der schmerztherapeutischen Praxis am Stadtwald wird gewährleistet durch:

  • meine lange und intensive Ausbildung an der Universität Witten/Herdecke und bei der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur (DÄgfA)
  • die vor der Ärztekammer Nordrhein im Jahr 2008 bestandene Prüfung zur „Zusatzbezeichnung Akupunktur“
  • Regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen und Qualitätszirkeln
  • Erfolgreiche Anwendung seit vielen Jahren

Therapeutische Lokalanästhesie (TLA)

Lokalanästhesthetika sind jedem vertraut, der schon einmal eine Zahnbehandlung in „örtlicher Betäubung“ erhalten hat. Medikamente wie Scandicain, Lidocain oder Bupivacain, die man unter die Haut, in die Muskulatur oder an Nerven injizieren kann, bewirken eine Blockade von Schmerznervenfasern. Der Patient erfährt meist eine sehr rasche Schmerzlinderung in Verbindung mit Taubheitsgefühl im Bereich der Einstichstelle. Verspannte und verhärtete Muskelgruppen sind z.B. nach längerer Fehlbelastung, Fehlhaltung, Überbeanspruchung oder chronischer Anspannung häufig Ursache von Schmerzzuständen. Die schlecht trainierte Muskulatur ist für solche Zustände besonders anfällig. Untersuchungen haben gezeigt, dass in den Zentren der Muskelverhärtung, den so genannten Triggerpunkten die kleinen Blutgefäße abgequetscht werden, wodurch die Versorgung dieser Bereiche mit Sauerstoff und Nährstoffen behindert wird. Als Folge können Schmerzbotenstoffe ausgeschüttet werden, die zu weiterer Verspannung und Abquetschung von Blutgefäßen führen. Es kann ein Teufelskreis entstehen, der die Chronifzierung des Schmerzes begünstigt. Bei der gezielten Injektion von Lokalanästhetikum in die o.g. Triggerpunkte wird die Lösung der Verspannung angestrebt, was der Patient meist als rasche Schmerzlinderung bemerkt, was aber vor allem ein normales Bewegungsmuster und möglichst intensives Training der Muskulatur ermöglichen soll.

In der schmerztherapeutischen Praxis am Stadtwald wird die TLA eingesetzt bei schmerzhaften Muskelverhärtungen im Bereich von LWS, HWS oder BWS, Schulter/Arm, Ellenbogen (z.B. bei Tennis- oder Golferellenbogen), Hüfte, Gesäß u.a.In Abwandlung zur klassischen TLA wird den o.g. Substanzen das homöopathische Kombinationspräparat Traumeel zugesetzt, das durch seine schmerzlindernde und regenerierende Wirkung die Effektivität der Behandlung steigert.

K Taping

K Taping ist ein schonendes und quasi nebenwirkungsfreies Behandlungsverfahren nicht nur bei Sportverletzungen wie Zerrungen und Faserrissen, sondern auch bei schmerzhaften muskulären Verhärtungen in Folge von Fehlhaltung oder chronischer Anspannung. Die Wirkung erklärt sich folgendermaßen: Muskelverhärtungen führen im Gewebe zur Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen (z.B. Prostaglandinen), in Folge schwillt das Gewebe an und schmerzt. Durch das elastische Tape wird die Haut bei jeder Bewegung sanft geliftet und massiert, so dass Lymph- und Blutfluss angeregt werden. Durch den intensivierten Blutfluss wird nicht nur regional eine lindernde Wärme erzeugt, sondern auch der Zustrom von entzündungshemmenden Substanzen gefördert. Entzündungen klingen schneller ab, der Druck lässt nach und damit auch der Schmerz, meist schon kurz nach dem Tapen. Schließlich reguliert das Pflaster den Muskeltonus und stützt die Gelenke über eine bessere Wahrnehmung von Beweglichkeit und Belastbarkeit.

Wir setzen K Taping ein bei LWS-, BWS- und HWS Syndrom, arthrosebedingte Gelenkschmerzen (Ellenbogen, Schulter, Knie, Hüfte u.a.), Schmerz durch Muskelverhärtungen bzw. -überlastungen (z.B. Schulter-Nacken-Bereich, Schulter-Arm-Bereich u.a.), Erkrankungen von Sehnen und Bändern (z.B. Tennisellenbogen, Golferellenbogen, Achillessehnenschmerzen, sog. Adduktorenbeschwerden u.a.), Migräne und zahlreiche andere Kopfschmerzerkrankungen.

Biofeedback

Biofeedback ist ein Verfahren der Verhaltensmedizin, mit dessen Hilfe unbewusst ablaufende psychophysiologische Prozesse durch Rückmeldung, also Feedback, wahrnehmbar gemacht werden. In der schmerztherapeutischen Praxis wird das Verfahren genutzt um schmerzauslösende innere und äußere Faktoren zu diagnostizieren und zu behandeln.

Anhand eines einfachen Beispiels lässt sich die Methode am besten erklären. Anhaltender Stress auf der Arbeit führt häufig zu chronischer Verspannung der Schulter/Nacken Muskulatur. Bei Patienten mit chronischem Schmerz hat sich zudem die eigene Körperwahrnehmung über die Jahre verschlechtert, d.h. dieser an sich einfache Zusammenhang wird oft nicht als solcher erkannt. Beim Biofeedback wird die Muskelspannung über Sensoren, die auf die Haut aufgeklebt werden als elektrisches Signal gemessen und an einen Bildschirm übertragen. Anhand dieser „Anspannugskurve“ erhält der Patient eine direkte Rückmeldung über seinen aktuellen Zustand. Wird der Patient des obigen Beispiels während einer Biofeedback Sitzung vom Therapeuten aufgefordert, sich den letzten Arbeitstag bewusst ins Gedächtnis zu rufen, wird er am Bildschirm sofort beobachten können, dass seine „Muskelanspannungskurve“ ansteigt. Therapeutisches Ziel in den folgenden Sitzungen ist dann entsprechend, die angespannten und schmerzenden Muskelgruppen gezielt zu entspannen, zunächst während der Sitzungen mit Hilfe des Bildschirmes. Mittel- und langfristig wird er lernen, drohende stressbedingte Verspannung auch am Arbeitsplatz sofort zu erkennen und gezielte Gegenmaßnahmen zu ergreifen.Neben den Muskelspannungswerten werden beim Biofeedback Sensoren für Atmung, Blutdruck, Pulsschlag, Hauttemperatur oder elektrischen Hautwiderstand eingesetzt. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien wurde die Effektivität von Biofeedback für die Behandlung verschiedener Schmerzerkrankungen bewiesen, z.B. Migräne, Spannungskopfschmerz, Rückenschmerz, Schmerz durch Muskelverspannungen u.a. Weitere Anwendungsmöglichkeiten des Verfahrens sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. arterieller Hypertonus), Schlafstörungen und allgemeine Stressbewältigung.